1990-1999

1990 – Mitgliederzahl: 141 und 16 Senioren

Schon wieder gibt es eine Erneuerung in der Hammerschmiede. Die Stadt stellt die Möglichkeit zur Versorgung mit Erdgas her. Da ja durch die Kanalisation die Straßendecken ohnehin aufgerissen werden, bietet sich das Verlegen von Gasrohren natürlich gut an.

Aber ein weit wichtigeres Thema erhitzt die Gemüter der Siedler: Die Müllverbrennungsanlage. Es wird heftig über deren Auswirkung diskutiert. Schließlich wird sogar die Ablehnung der Müllverbrennungsanlage beschlossen. Eine enge Zusammenarbeit mit den im ganzen Stadtgebiet vorhandenen Gegnern der Anlage ist anzustreben. In diesem Zusammenhang ist Müll und Müllvermeidung natürlich beherrschendes Thema.

Eine ganz neue aber nicht weniger interessante Sache wird bekannt: Der Anschluss der Hammerschmiede an das Straßenbahnnetz. Die Siedler sind aber so realistisch, dass sie schnell erkennen, dass es sich hier lediglich um einen Gedanken aus dem Gesamtverkehrsplan handelt, aber dessen Realisierung noch in weiter Ferne liegt.

Die bevorstehende Kanalisation ist da schon weit wichtiger, denn in Kürze werden dazu Fakten geschaffen.

1991 – Das Neubaugebiet im Norden der Siedlung ist Realität geworden. Mit gemischten Gefühlen wird die Entwicklung betrachtet. Es wird festgestellt, dass sich hier vor allem junge Familien ansiedeln, was zwangsläufig zu einem größeren Aufkommen an Kindern führt. Die Durchführung der Baumaßnahmen und die damit verbundenen Belästigungen durch Lärm und Verschmutzung der Straßen führen zu einzelnen Konfliktsituationen.

Aber auch der Bau der Müllverbrennungsanlage, Ausbaugedanken des Flugplatzes, sowie die beginnende Kanalisation des Kastanien- und Haselnußweges sind die wichtigsten Themen des Jahres.

Im Jahr 1992 steht die Erweiterung des Flugplatzes, auch für Sportflieger als Besprechungsthema an und wird mit Sorge zur Kenntnis genommen. Es wird jedoch immer mehr die Ohnmacht für Veränderungen und Einflüsse erkannt. Dies galt auch für die Müllverbrennungsanlage, deren Eröffnung bevorsteht.

Die Kanalisierung der verschiedenen Straßen geht voran aber für viele Siedler zu langsam.

Die Hammerschmiede soll erneut wachsen. Bebauungspläne Feuerdornweg und Sonnenbachweg werden angesprochen. Hier werden über die ARGE Hammerschmiede und die Interessengemeinschaft der Siedlungen eine Reihe von Veränderung eingebracht.

Am 1.10.1992 wird Herr Hans Habesreiter (40 Jahre Kassier der Siedlung) zum Ehrenmitglied ernannt.

1993 mussten im Garagenhof und am Schaukasten Reparaturen und Erneuerungen durchgeführt werden.

Weiterhin sind Flugplatzerweiterung, Müllverbrennung, Kanalisation und Durchgangsverkehr die beherrschenden Themen, welche jedoch nicht allein die Siedlung-West betreffen.

1994 kommt es zu einem Schildbürgerstreich in der Siedlung. Auf Hinweis eines Anwohners wird der Spielplatz beim Wacholderweg von der Stadt Augsburg abgebaut. Nach Protest durch die Siedler wird er wieder neu errichtet, allerdings mit verbesserten Geräten. So wurde diese Aktion sogar noch zu einem Vorteil für die Siedlung.

Da die Abwasserkosten explodieren, führt die Stadt Augsburg eine neue Gebühr ein (Niederschlagswassergebühr). Durch die prozentuale Pauschalgestaltung wird die Hammerschmiede nur zum Teil damit belastet. Eine weitere Kostenexplosion entstand bei den Müllgebühren, hauptsächlich durch die neue Müllverbrennungsanlage und deren Betrieb hervorgerufen. Es werden überregional gerichtliche Schritte gegen diese Gebührenverrechnung erwogen. Diese Gedanken werden auch in kleinen Gremien, wie z.B. in der Siedlung zum Thema.

1995 – Das Neubaugebiet hat sich auch äußerlich herausgemausert und wird, zwar immer noch kritisch aber als Realität wahrgenommen. Der Siedlungsgedanke ist dort nicht so stark verankert und es kommt nur in Teilbereichen zu gemeinsamen Handlungen der neuen Nachbarn. Aus diesem Grunde werden auch nur vereinzelte Hausbesitzer Mitglied im Siedlungsverband.

Der Zuwachs an Kindern hat auch den Neubau eines Kindergartens erforderlich gemacht. Dieser soll am Kirschenweg entstehen. Die Siedlungsführung erkennt dabei natürlich wieder ein höheres Verkehrsaufkommen in der Siedlung und setzt sich für ausreichende Parkmöglichkeiten ein.

Heiß diskutiert wird auch die früher beschlossene Unterbrechung des Durchgangsverkehrs zwischen Altsiedlung und Neubaugebiet beim Haselnußweg. Da inzwischen auch die angrenzenden Altsiedler diesen Weg nutzen, ist der seinerzeitige Beschluss sehr in Frage gestellt.

Ein schon mehrere Jahre beherrschendes Thema: „Verkehrsberuhigung in der Neuburger Straße“, erhält neue Impulse. Es werden mehrere Verkehrsinseln auf der Straße gefordert. Die entsprechenden Behörden stimmen dieser Idee zwar zu, aber die Kosten verhindern diese Ausführung.

Auch die Verlängerung der Buslinie 23 zur Firnhaberau kommt als Gedanke auf und wird den Verkehrsbetrieben der Stadt vorgeschlagen.

Diese beiden Punkte sind jedoch Themen für die ganze Hammerschmeide und werden daher von der ARGE wahrgenommen und bearbeitet.

Die Siedlungsführung muss sich zur Zeit für Ihre Mitglieder um die Kanalisation und deren Kosten einsetzen. Dazu werden Besprechungen mit Firmen organisiert und Kostenangebote eingeholt.

Aber auch die Kostenexplosion der Müllverbrennungsanlage, die Mülldeponie im Norden und deren weitere Befüllung, trotz versprochener Schließung, sind weiterhin interessante Gesprächsthemen bei den Siedlern.

Auch im kleinen Bereich ist Handlungsbedarf angesagt. Die Reparatur des Garagendaches wird durch Eigenleistung durchgeführt.

Außer, dass die Kanalisation, sowie der Gasanschluss eifrig weitergeführt werden, ist aus dem Jahr 1996 nichts Besonderes zu berichten.

Nach Inbetriebnahme des neuen Kindergartens am Kirschenweg werden 1997 die bereits befürchteten Verkehrsprobleme festgestellt. Es wird mit Nachdruck der Ausbau der geplanten Wendeschleife gefordert und um Rücksichtnahme bei den motorisierten Eltern gebeten.

Die Möglichkeit zur Reduzierung der Wasserkosten beim Gießwasser durch Anbringen einer Uhr wird mitgeteilt.

Die Siedlung plant und bietet schließlich in eigener Regie den Ausbau des Apfelweges mit Kostenabrechnung an. Da dies gegenüber den städtischen Erschließungskosten bedeutend günstiger wird, nehmen auch alle Anwohner dieses Angebot wahr.

1998 – Das über Jahre hinweg begleitende Thema „Kanalisation“ ist endlich abgeschlossen, die letzten Straßen der Siedlung sind angeschlossen.

Ein wahrer Kraftakt stellt der Ausbau des Apfelweges dar. Die Bauarbeiten gehen zwar zügig voran, aber Probleme bei der Realisierung lassen sich nicht vermeiden.

Hier muss schon manch hartes Wort einerseits mit der Herstellerfirma, andererseits aber auch mit Verantwortlichen der Stadt Augsburg gesprochen werden. Aber schließlich ist die Straße vollendet und zu aller Zufriedenheit ausgefallen. Die Abrechnung zieht sich jedoch bis ins Jahr 1999 hinein, da noch finanzielle Unstimmigkeiten mit der Stadt zu beseitigen sind.

Ein weiteres Thema, das mit Geld zu tun hat, erreicht die Siedlungsführung. Die Erbpachtsgebühren für den Siedlerhof sollen angehoben werden. Die Stadt Augsburg verweißt auf entsprechende Urteile. Nachdem dies an die Grenze der Wirtschaftlichkeit stößt, wehrt sich die Siedlung dagegen.

Die Vorbereitung des 50. Gründungsfestes im Jahre 1999 nehmen einen breiten Raum ein. Es wird ein eigener Arbeitskreis innerhalb der Vorstandschaft gebildet, der diese Festlichkeit organisieren soll.

1999 – 50 Jahre Siedlungsgemeinschaft Hammerschmiede-West

Samstag 11.September 1999 – Festabend mit Festreden u. a. OB Dr. Peter Menacher, Frau Monika Bachmaier vom BSEB München, sowie einem buntem Programm und einer Ausstellung im Edith-Stein-Heim.

Sonntag 12. September 1999 – Festgottesdienst (ökomenisch) in Christkönig mit anschließendem Weißwurstessen.